EndoProthetikZentrum

Fragen rund ums Thema künstlicher Gelenkersatz

Unser ganzheitlicher Betrachtungsansatz ist für viele Patientinnen und Patienten ausschlaggebend. Wir bieten jahrzehntelange Erfahrung, eine große Angebotsbandbreite sowie die enge Zusammenarbeit mit der ambulanten Reha des EuregioRehaZentrums.
Das ist umfassende Versorgung aus einer Hand.

Das A und O ist zunächst immer ein intensives Patientengespräch und das Ausschöpfen aller modernen Diagnosemöglichkeiten. Dann wird schnell klar, ob eine konservative Behandlung oder eine Endoprothese die besten Aussichten versprechen.

Unser Ziel der schnellstmöglichen Mobilität des Patienten erreichen wir auf jeden Fall - wenn möglich - mit minimalinvasiven und muskelschonenden Behandlungen.

Künstlicher Gelenkersatz ist beileibe kein reines Altersthema mehr, da auch jüngere Menschen teilweise Implantate benötigen.

Bedeutend für Patienten ist aber nicht ausschließlich der technische Fortschritt sondern vor allem die Erfahrung der behandelnden Ärzte.

Die Haltbarkeit eines künstlichen Gelenks hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie unter anderem von Prothesen-Art, der Knochenbeschaffenheit, der Fixierung des Kunstgelenks im Knochen (mit / ohne Zementierung), die körperliche Belastung, Gewicht und Alter des Patienten sowie Begleiterkrankungen.

Nach aktueller Datenlage kann man davon ausgehen, dass beispielsweise Hüftgelenke, die in den Knochen zementiert wurden, durchschnittlich 20 Jahre halten sollten.

Unsere Ärzte beraten Sie gerne persönlich und besprechen mit Ihnen die optimal auf Ihre individuellen Krankheitsbedürfnisse abgestimmte Lösung - ehrlich und direkt!

Nach einer kurzstationären Behandlung, in deren Rahmen Sie bereits früh mobilisiert werden, schließt sich eine Rehabilitationsmaßnahme an. Diese dauert in der Regel 19 Tage und kann ambulant oder stationär durchgefährt werden.

 

Das lässt sich nur schwer pauschal sagen. In der Klinik bleiben Sie nach einem Hüft-Einbau zwischen drei und zehn Tagen. Im Anschluss, spätestens aber nach zwei Wochen, folgt eine Rehabilitationsphase.

Bei der Knieendoprothese dauert der stationäre Aufenthalt fünf bis sieben Tage, danach folgt eine dreiwöchige stationäre Rehabilitation in einer Spezialklinik. Junge Menschen können oftmals auch eine ambulante Reha absolvieren.

 

Bei einer Hüft-Totalendoprothese ja. Die Dauer richtet sich nach dem allgemeinen Gesundheitszustand. Nach spätestens sechs Wochen kann man darauf meist verzichten.

Um die Wundheilung zu fördern, wird bei Knie-Endoprothesen etwa zwei Wochen lang eine Gehhilfe benötigt.

Nach der Implantation einer Endoprothese können in der Regel sämtliche Alltagsaktivitäten wieder aufgenommen werden. Auch Sport ist nach einem gewissen Schonzeitraum wieder möglich und vor allem sinnvoll: denn wie das natürliche Gelenk ist auch ein Kunstgelenk durch trainierte Muskeln und straffe Bänder besser geschützt.

Natürlich sind dafür einige Dinge zu beachten:

Voraussetzung für den Wiedereinstieg in den Sport ist, dass die Reha-Maßnahmen wie die Physiotherapie zur Kräftigung der Muskulatur und Koordinationsübungen absolviert sind. Außerdem sollte der Wiedereinstieg langsam, ohne Überbeanspruchung und in angemessenem Umfang, erfolgen.

Generell sind die Sportarten am besten geeignet, die ohne große Stoßbelastung auskommen, wie zum Beispiel Schwimmen, Wandern, Radfahren, Rudern, Kanufahren, Walken, Aqua-Jogging, Gymnastik und Tanzen. Bedingt geeignet sind Sportarten wie Tennis, Tischtennis, Ski (lang-)laufen, Reiten, Golfen und Kegeln. Patienten, die in ihren alten Sport wiedereinsteigen wollen, sollten schon vorher sicher und geübt darin sein.

Risiko- und Kontaktsportarten wie beispielsweise Ballsportarten, Mountainbiking, Kampfsport und Leichtathletik sollten aufgrund des erhöhten Verletzungsrisikos und der größeren Beanspruchung der Gelenke vermieden werden. Vorsicht ist geboten bei Sportarten, die komplett neu erlernt werden müssen. Das Risiko von Verletzungen ist hier sehr hoch.

Beim Hüftgelenk ist „Minimalinvasiv“ der Standard. Dies bedeutet: Für die OP wird eine möglichst kleine Einschnittstelle geplant. Die Vorteile: Schonung von Gewebe, Muskeln und Sehnen sowie geringerer Blutverlust. Patienten sind schneller wieder fit. Die ungefähre Dauer der OP beträgt 45 bis 90 Minuten. Beim Knie unterscheidet man in Teil- und Totalendoprothesen. Die Dauer der OP liegt zwischen 60 und 90 Minuten.

Die Implantation eines künstlichen Gelenkes gilt mittlerweile als Routine-Eingriff und die Komplikationsraten sind niedrig. Allein in Deutschland erhalten jährlich rund 400.000 Menschen einen künstlichen Gelenkersatz.

Trotzdem gibt es – wie bei jedem operativen Eingriff – Risiken, die nicht unerwähnt bleiben dürfen. Dazu gehören die Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) während oder nach der Operation, Blutergüsse (Hämatome), Infektionen, Nachblutungen und Verletzungen von Nerven oder Gefäßen.

Endoprothesen haben heutzutage eine gute Langzeithaltbarkeit. In wenigen Fällen ist eine Lockerung des künstlichen Gelenks möglich, was schmerzhaft und eventuell auch mit entzündlichen Prozessen verbunden sein kann. Dann wird eine erneute Operation mit Wechsel der Endoprothese erforderlich.

Im Falle einer Hüftgelenkimplantation kann es bei einigen Patienten in den ersten Monaten zur Knochenneubildung um das Kunstgelenk kommen, welche die gerade erst neugewonnene Beweglichkeit wieder einschränkt. Um dies zu vermeiden, erhält jeder Patient eine Ossifikationsprophylaxe. Diese erfolgt medikamentös.

In spezialisierten Kliniken treten die beschriebenen Risiken jedoch nur in maximal 1 Prozent der Fälle auf. Die Operationsqualität hat für uns oberste Priorität, da sie maßgeblich entscheidend für die Mobilität des Gelenks sowie das Wohlbefinden des Patienten ist, der durch den Eingriff an Lebensqualität zugewinnt. Um Komplikationen vorzubeugen und Risiken zu reduzieren, sind wir stetig dabei, unsere Qualität – auch im Rahmen der Zertifizierung – erneut zu prüfen und zu optimieren.

Minimalinvasive oder herkömmliche Verfahren?

Welche Methode zum Einsatz kommt, ist immer individuell vom Patienten abhängig. Bei uns werden sowohl minimalinvasive Implantationstechniken als auch die herkömmlichen Zugangswege zur Implantation eines Kunstgelenks genutzt. Unser Augenmerk liegt dabei stets auf einem sehr patientenschonenden Vorgehen, um die Beanspruchung von Bändern, Muskeln und Weichteilen so gering wie möglich zu halten. Die minimalinvasive OP-Technik, die besonders Gewebe schonend ist, wird - wann immer möglich – beim Einsatz eines Kunstgelenks angewandt. Je nach Körpergewicht und Verschleißgrad ist dieses Verfahren nicht für jeden Patienten geeignet.

Bei künstlichen Hüftgelenken ist dies beispielsweise ein Mix aus Titanlegierung, Keramik und hochvernetztem Kunststoff. Für Kniegelenke kommen Oberflächen aus Chrom-Kobalt-Molybdän zum Einsatz, die in einer dünnen Knochenzementschicht verankert sind.

Hier zählt die Erfahrung! Bei Kniegelenksimplantationen verlangt der Gesetzgeber eine Mindestmenge von 50 Eingriffen pro Jahr und Klinik. Richtwerte für Hüftgelenks-OPs gibt es nicht. Achten Sie auf das EndoCert-Siegel der Klinik. Es belegt höhere Qualitätsvorgaben.

Das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) ist eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Ziel ist die Schaffung von mehr Transparenz und Versorgungsqualität. Das EndoProthetikZentrum des SAH beteiligt sich daher seit der Etablierung vor 10 Jahren aktiv am Register. Im EPRD wird unter anderem die Lebensdauer von Prothesen erfasst.  Dazu nutzt man Barcode-Kennzeichnungen, um direkte Vergleiche von künstlichen Gelenken möglich zu machen, die in unterschiedlichen Häusern eingesetzt wurden.