Vorhofflimmern ist die häufigste Form der Herzrhythmusstörungen und betrifft Millionen von Menschen weltweit. Dabei schlägt das Herz unregelmäßig und oft zu schnell, was die Lebensqualität in einem erheblichen Maße beeinträchtigt und das Risiko für Schlaganfälle und andere Komplikationen erhöht. Die kardiologische Klinik am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler setzt seit kurzem die Pulsed-Field-Ablation ein, eine innovative und schonende Methode, die das Herz mithilfe elektrischer Impulse wieder in den richtigen Takt bringt.
Die Zahl der Vorhofflimmer-Ablationen ist in den letzten Jahren stark gestiegen – jährlich werden deutschlandweit rund 100.000 solcher Eingriffe durchgeführt. Nach einer Ablation kehrt das Herz meist dauerhaft zu seinem natürlichen Rhythmus zurück. Doch die herkömmlichen, thermischen Verfahren bergen noch Limitationen und Risiken: So sind etwa durch den Einsatz von Hitze seltene Komplikationen wie die Vernarbung einer Lungenvene nicht auszuschließen. Ebenso können in sehr seltenen Fällen Schäden am Zwerchfellnerv oder Verletzungen der Speiseröhre auftreten.
Bei der neuen Pulsed-Field-Ablation kommen weder Hitze noch Kälte, sondern kurze elektrische Impulse zum Einsatz. Diese wirken mittels eines Katheters am Entstehungsort der Herzrhythmusstörung zielgenau auf die betreffenden Herzmuskelzellen. Für Dr. med. Arnd Christoph, Sektionsleiter Elektrophysiologie in der Klinik für Kardiologie, ein bedeutender Fortschritt für die Herzgesundheit seiner Patientinnen und Patienten.
„Die Pulsed-Field-Methode ist nicht nur schneller als herkömmliche Ablationsverfahren, sie ist dabei auch besonders präzise. Die elektrischen Impulse beeinflussen besonders gezielt den Herzmuskel und verschonen umliegendes Gewebe“, erklärt Dr. Christoph. „So vermeiden wir schwerwiegende Komplikationen.“
Auch wenn kein Ablationsverfahren ein erneutes Auftreten des Vorhofflimmerns komplett ausschließen kann, bietet die PFA vielversprechende Langzeitergebnisse mit einer geringeren Komplikationsrate. Eine zukunftsweisende Ergänzung in der modernen Kardiologie.