Hämatologie/Onkologie

Punktgenauer Kampf gegen Krebs in nur zwei Minuten:

Mit zwei High-Tech-Linearbeschleunigern einzigartig in der Region

Der hochmoderne zweite Linearbeschleuniger für strahlentherapeutische Behandlungen kann Tumore punktgenau bestrahlen und befindet sich am St.-Antonius-Hospitals an der Ecke Dechant-Deckers-Straße und Hospitalgasse. Der Erweiterungsbau der strahlentherapeutischen Praxis, die eine Kooperation des SAH mit dem Betreiber Med 360° ist, wurde dringend benötigt, denn: „Die Onkologie ist einer der Leuchttürme unseres Hauses mit einem Angebot, wie es dies in der Region kaum ein zweites Mal gibt“, sagt Elmar Wagenbach, Geschäftsführer des St.-Antonius-Hospitals. „Die Behandlung mit dem bestehenden Linearbeschleuniger wurde daher von immer mehr onkologischen Patienten in Anspruch genommen, was zu Wartezeiten geführt hat“, erklärt Wagenbach. „Diese wollen wir durch die Verdopplung der Bestrahlungskapazitäten mit Hilfe von zwei Geräten künftig vermeiden.“ Mit zwei Linearbeschleunigern ist das St.-Antonius-Hospital Eschweiler einzigartig aufgestellt in der Region.

Erhebliche Entlastung für Krebspatienten

Drei entscheidende Vorteile zählt Dr. med. Uwe Maurer, Chef der Fachabteilung Strahlentherapie Eschweiler, auf. Neben der punktgenauen Bestrahlung durch den Multilamellen-Koordinator im Gerät kann vor der Bestrahlung ein CT gefahren werden, so dass die Exaktheit der Bestrahlung garantiert ist. Außerdem ist eine Rotationsbestrahlung möglich mit automatischer Tischbewegung und Optimierung des gelagerten Patienten auf Knopfdruck. Auch die Verkürzung der Bestrahlungszeit von ehemals 20 bis 30 Minuten auf nur zwei Minuten kommt dem Wohlbefinden der onkologischen Patienten des SAH sehr zugute.

Für das seelische Wohlbefinden der Onko-Patienten sorgen die lichten und elegant schlicht wirkenden, geschmackvoll gestalteten Praxisräume, in denen die Farben Sand und Orange ganz dezent zum Einsatz kommen. Der Betrachter vermag sich nicht vorzustellen, dass hier die Bagger ganze Arbeit leisteten und etwa 500 m³ Erde beiseiteschafften. Der Standort wurde aus gutem Grund gewählt: die beliebte Grünanlage in unmittelbarer Nähe der strahlentherapeutischen Praxisstätte der Unternehmensgruppe „Med 360°“ bleibt unangetastet und dient auch weiterhin als gesunder Erholungsraum für Patienten und Besucher.

Zugewinn auch für Krebszentren des SAH

Der Erweiterungsbau ist auch für die beiden etablierten und langjährig zertifizierten Zentren des Hauses, das ProstataKarzinomZentrum und das Euregio-Brust-Zentrum, ein großer Zugewinn. In Zusammenarbeit mit der Strahlentherapie bieten die beiden Zentren seit Jahren qualitativ hochwertige Behandlungsoptionen aller Arten und Techniken, was alljährlich zur Anerkennung und Rezertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG-Zentren) führt.

Besonders aufwendig sind naturgemäß die Maßnahmen des Strahlenschutzes: 1,70 Meter dick wurden hier die Wände aus Baryt-Beton gegossen. Dieser Spezialbeton ist hochdicht und hält die Strahlung dort, wo sie bleiben soll. Das gilt auch für die motorbetriebene Tür zum Bestrahlungsraum, die mit etwa 27 Tonnen so viel wiegt wie ein Güterwaggon. Dr. Maurer, der über ein Vierteljahrhundert Erfahrung in der Strahlentherapie verfügt, ist stolz und dankbar „diesen hohen Standard in Eschweiler anbieten zu können“. Die Partnerschaft zwischen dem St.-Antonius-Hospital und Betreiber funktioniert sehr gut, „wir arbeiten Hand in Hand.“

Von den aufwendigen Baumaßnahmen im Inneren des neuen Gebäudes wird der Betrachter nicht viel sehen. Denn rund zwei Drittel des neuen Baukörpers verschwinden in der Erde. Die verbleibenden zwei Meter Bauhöhe nehmen die Gestaltung des historischen Rundturms und des Haupteinganges der strahlentherapeutischen Praxis mit einer schmucken Bruchsteinfassade auf.

Eine besonders große Freude stellt die Tatsache dar, dass Ende 2018 der ursprüngliche, also der erste Linearbeschleuniger durch das gleiche neue Gerät ersetzt wird, so dass am St.-Antonius dann 2 Linearbeschleuniger der weltweit modernsten Generation vorhanden sein werden und zum Einsatz kommen werden! Das wird sicherlich einmalig sein!